Schule

Sozialraum der Graf-Konrad-Grundschule

Die Graf–Konrad–Grundschule ist eine Gemeinschaftsschule der Stadt Dortmund. Ihr Einzugsgebiet umfasst Dortmund-Lindenhorst und einen Teil von Dortmund-Eving.

Die Schule liegt am Rande des „Grävingholz“, eines städtischen Waldgebiets, und ist so auf drei Seiten von Wald umgeben. Auf der vierten Seite grenzt sie an die Grävingholzstraße und damit an eine alte Bergarbeitersiedlung der 1987 geschlossenen Zeche „Minister Stein“. Die alten Siedlungshäuser wurden in den letzten Jahren im Rahmen der IBA (Internationale Bauausstellung) vorbildlich renoviert, modernisiert und zum Teil kulturell umgewidmet. Sie stehen teilweise unter Denkmalschutz.

Weitere wichtige Teile des Einzugsbereichs der Schule sind ein Siedlungsbereich mit den Häusern der früheren leitenden Angestellten der Zeche (Steiger-Häuser) und das alte Dorf Lindenhorst. In den 1990er und 2000er Jahren sind außerdem mehrere Neubau-Siedlungen, zum Teil mit Fördermitteln speziell für kinderreiche Familien, im Schulbezirk entstanden. Dies führte in der Folge zu einem überproportionalen Anstieg der Schülerzahlen. Ebenso überproportional sank die Schülerzahl als diese Kinder der Grundschule entwuchsen.

Schulgebäude und Schulgelände

Der Ursprung der Schule liegt in der alten Dorfbauernschaft Lindenhorst, wo an der Graf-Konrad-Straße auch das erste Schulgebäude stand.

Im Jahr 1993 feierte sie ihr offizielles 75-jähriges Bestehen. Ihre Wurzeln dürften allerdings bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Heute ist die Schule in einem Gebäude aus dem Jahre 1958 untergebracht.

Ein Anbau aus dem Jahre 2000 mit vier Klassenräumen mit achteckigem Grundriss ergänzt das Raumangebot. Dies brachte zunächst eine deutliche Entlastung der angespannten Raumsituation. In den Jahren 2005/06 wurde dann zusätzlich ein Anbau für den Offenen Ganztag erstellt. Er grenzt direkt an das Schulgebäude, ist aber auch separat durch einen eigenen Eingang begehbar. Dieser Anbau war für 90 Kinder ausgelegt. Da inzwischen aber 155 Kinder im Offenen Ganztag betreut werden, müssen nun auch wieder Klassenräume mitgenutzt werden. Durch die weiterhin rasant wachsende Schülerschaft ist der Platzbedarf so groß geworden, dass die Schule einen Anbau bekommen wird.

Die Schule verfügt über ein sehr großzügiges Außengelände. So können die Kinder ihre Pausen auf drei miteinander verbundenen Schulhofflächen verbringen. Sie sind mit diversen Sitzgelegenheiten und Spielgeräten ausgestattet, eine Bolzplatzfläche steht zur Verfügung und auf einer der Flächen steht ein großer Container mit Pausenspielzeug. Dieser wurde mit Spenden, Geldern aus dem Schulentwicklungsfond und Eigenarbeit von Eltern und Lehrern gestaltet und mit Spielzeug ausgestattet. Die Ausleihe erfolgt unter der Regie der Schulsozialarbeiterin durch die Pausenhelfer. Einer der Schulhöfe ist asphaltiert und kann sowohl für Übungen mit dem Fahrrad als auch für das Fahren mit Inlinern, Rollschuhen und verschiedenen Boards genutzt werden. Das gesamte Außengelände wird im Nachmittagsbereich auch von der OGS genutzt. Auf dem Gelände befinden sich zusätzlich zwei Tageseinrichtungen für Kinder, eine in städtischer, die andere in privater Trägerschaft.

Durch das angrenzende Waldgebiet Grävingholz können die Kindern, sowohl im Rahmen des Sachunterrichts, als auch in den Pausen und in der Freizeit, viele unmittelbare Naturerfahrungen machen. Sowohl heimische Pflanzen als auch viele Vögel, Reptilien und andere kleine Tiere können dort beobachtet werden; selbst Rehe werden regelmäßig auf dem Schulhof gesichtet.

Jahrgangsgebundener Unterricht

Nach zweijähriger Vorbereitungszeit startete im Schuljahr 2004/05 mit acht Klassen die jahrgangsübergreifende Schuleingangsphase. Diese wurde sehr erfolgreich fünf Jahre lang durchgeführt.

Aufgrund stark sinkender Schülerzahlen (Probleme bei der Überleitung in die Klasse drei) und ständiger Wechsel im Kollegium musste das Konzept im Schuljahr 2010/11 zurückgefahren werden. Wenn sich die personelle Situation stabilisiert hat, soll über eine Rückkehr zur Jahrgangsmischung neu diskutiert werden.

Im Schuljahr 2014/15 ist die Graf-Konrad-Grundschule dreizügig. Hinzu kommt eine Willkommensklasse mit Kindern aus allen Jahrgängen.

Im Februar 2016 kam eine zweite Willkommensklasse hinzu. Die Schülerzahlprognose für das kommende Schuljahr weist in Richtung Vierzügigkeit.

Offene Ganztagsschule

Seit dem Schuljahr 2003/2004 ist die Graf-Konrad-Grundschule eine Offene Ganztagsschule (OGS). Zuvor wurde bereits über einen Zeitraum von 5 Schuljahren eine „kleine“ Betreuung vor und nach dem Unterricht durch den Förderverein der Graf-Konrad-Grundschule ermöglicht. Träger der OGS ist seit 2007 die dobeq.

Der Zeitrahmen der OGS richtet sich nach dem Bedarf der Erziehungsberechtigten, der Kinder und nach der Unterrichtsorganisation. Die OGS der Graf-Konrad-Grundschule ist montags bis donnerstags von 7:00 Uhr bis 16:00 Uhr und freitags von 7:00 Uhr bis 15:00 Uhr geöffnet. Darauf aufbauend gibt es zwei Geh- bzw. Abholzeiten, 15:00 Uhr und 16:00 Uhr. Die Einhaltung dieser festen Zeiten ist besonders wichtig, um den Kindern einen strukturierten und ritualisierten Tagesablauf bieten zu können.

In den Ferien wird im Wechsel mit der nahe gelegenen Elisabeth-Grundschule eine Ferienbetreuung angeboten. Die Ferienbetreuung der Graf-Konrad-Grundschule steht immer unter einem bestimmten Thema, mit Kreativangeboten, Bewegungsangeboten, Vermittlung von Fachwissen und entsprechenden Ausflügen.

An den beweglichen Ferientagen der Schule ist die Betreuung immer geöffnet.

Zurzeit wird die OGS von 71 Jungen und 84 Mädchen besucht. Die Gesamtzahl der Betreuungskinder liegt somit bei 155. Sie sind in vier den Jahrgängen entsprechenden Gruppen aufgeteilt. Die Aufnahme der Kinder im Ganztag richtet sich nach den von der Schulkonferenz beschlossenen Kriterien.

Der Anteil der alleinerziehenden Eltern liegt bei ca. 25%. Einen Migrationshintergrund haben, wie in der gesamten Schülerschaft, rund 70% der Kinder.

Betreuung und Schule verstehen sich als Einheit und arbeiten daher in enger Vernetzung zusammen. Schulleitung und OGS-Leitung nehmen wechselseitig an Teamsitzungen und Konferenzen teil. Bei entsprechenden Anlässen, wie zum Beispiel der Vorbereitung von Projekten, werden weitere Fachkräfte aus dem Kollegium und der OGS hinzugezogen. Auch Elterngespräche werden bei Bedarf regelmäßig gemeinsam geführt. Während der Lernzeiten sind Lehrkräfte zusätzlich zu den Betreuern eingesetzt und unterstützen die Kinder bei den Hausaufgaben. Wann immer es die zeitlichen Möglichkeiten erlauben, hospitieren die OGS-Mitarbeiter in den Klassen. Zurzeit werden zusätzlich die Willkommensklassen so oft wie möglich unterstützt. Auch werden immer wieder gemeinsame Projekte und Vorhaben durchgeführt.

Der Tagesablauf in der OGS:

7:00 Uhr bis Unterrichtsbeginn -> Ankommen

-> Frühstück

-> Kreativangebot

-> Freispiel

-> Vorlesezeit

Während der Unterrichtszeit -> Vorbereitungen für den Nachmittag

-> Organisatorische Arbeiten

-> Hospitationen im Unterricht

-> Elterngespräche

-> Teamsitzungen

12:30 – 14:00 Uhr -> Mittagessenszeit
14:00 – 15:00 Uhr -> Hausaufgabenbetreuung
15:00 Uhr -> 1. Abholzeit
15:00 – 16:00 Uhr -> AGs

-> Freispiel

-> Projekte

-> Kreativangebote

15:30 Uhr -> Aufräumen in den Gruppen

-> Abschlussrunde

16:00 Uhr -> Betreuungsende
Netzwerke und Kooperation

Seit vielen Jahren engagiert sich die Schule in vielen verschiedenen Netzwerken und Kooperationen. Dabei lag von Anfang an – und liegt auch weiterhin – das Hauptaugenmerk auf den Partnern im Stadtteil:

Regelmäßig treffen sich die Evinger Grundschulen auf unterschiedlichen Ebenen, tauschen sich aus, lernen voneinander und arbeiten zusammen in gemeinsamen Projekten und Vorhaben; besonders eng ist hier die Zusammenarbeit mit der Herder-Grundschule. So wurden zum Beispiel mehrere Konzepte schulischer Arbeit gemeinsam entwickelt.

Die Evinger Schulleiterinnen und Schulleiter aller Schulformen treffen sich mehrmals im Jahr. Es wird gemeinsam geplant, Termine (z.B. bewegliche Ferientage) und Raumnutzungen (z.B. Turnhallenbelegungen) werden besprochen. Jedes Jahr werden die Übergänge ausführlich gemeinsam geplant und gestaltet. Es werden aber auch Hilfen bei Veranstaltungen angefragt und gemeinsame Anträge an den Schulträger gestellt.

Seit einigen Jahren ist die Schule im Netzwerk Schulen im Team – Durchgängige Sprachbildung am Übergang engagiert. Jeweils 2 Kolleginnen und ein Schulleitungsmitglied tauschen sich mit Schulen verschiedener Schulformen (2 GS, HS, Gym, GesS) zum Thema aus. Aus der Zusammenarbeit im Netzwerk entstanden verschiedene Kooperationen wie z.B. ein Leseförderprojekt und eine gemeinsame Kanu-AG.

Eine langjährige Zusammenarbeit mit den Tageseinrichtungen im Umfeld der Schule ist die Kooperation Kindergarten-Grundschule mit regelmäßigen Treffen in unterschiedlichen Konstellationen. Dabei ist der Austausch rund um den Übergang besonders intensiv. Hieraus entstandene Kooperationsprojekte sind das „Vorleseprojekt“ und die „Kleinen Mathe-Forscher“.

In der AG §78 KJHG arbeiten verschiedene Träger der Kinder- und Jugendhilfe im Stadtteil zusammen. Die Graf-Konrad-Grundschule ist von Anfang an mit wechselnden Kollegen vertreten. Dies geschieht derzeit sowohl über die Schulsozialarbeit als auch über die OGS.

Eine weitere wichtige Kooperationspartnerin ist, seit ihrer Installation, die Aktionsraumbeauftragte der Stadt Dortmund für den Stadtbezirk Eving. Mit ihrer Hilfe konnten in den letzten Jahren viele Projekte an der Schule initiiert und finanziert werden (z.B. Deutschkurse für Eltern).

Im Rahmen der Inklusion lernen an der Graf-Konrad-Grundschule auch Kinder mit Unterstützungsbedarf in den Förderschwerpunkten Hören und Sehen. In dem Zusammenhang besteht eine Kooperation mit den Förderschulen „Hören“ und „Sehen“. Sie dienen dem Austausch und der Information zu den Förderorten und den jeweiligen Schwerpunkten

Weitere wichtige Kontakte ergaben sich in den letzten Jahren durch unsere Schulsozialarbeiterin, andere Kontakte wurden durch sie geschärft und intensiviert. Dies sind zum Beispiel: Jugendamt, Jugendhilfedienst, Kinder- und Jugendförderung, Polizei, Gesundheitsamt und verschiedene Beratungsstellen.